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Selbstständige Tätigkeit neben dem Hauptberuf ausüben
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In letzter Zeit sind diverse Kosten zum Lebensunterhalt ja wirklich stark angestiegen. Da ist es nur eine Frage der Zeit, wann mein Gehalt nicht mehr ausreichen wird, um meinen derzeitigen Lebensstandard zu halten. Das heißt nicht, dass ich nur in besonderen Geschäften einkaufen gehe oder so.
Das soll einfach nur heißen, dass auch in Zukunft noch am Ende des Monats ausreichend Geld da sein sollte, um mir ein vernünftiges Essen auf den Tisch zu stellen. In den letzten Wochen habe ich mich intensiv nach einer Nebenbeschäftigung umgeschaut, bin aber durch meinen derzeitigen Job nicht flexibel genug, um die angebotenen Tätigkeiten auszuüben. Die beste Alternative wäre für mich eine nebenberufliche Selbstständigkeit. Die Richtung habe ich auch schon genau durchdacht.
Doch muss ich meinen Arbeitgeber unbedingt davon informieren? Welche Kosten (Steuern oder Beiträge) kommen zusätzlich auf mich zu? Kennt sich da jemand aus? Wäre sehr dankbar, wenn mir jemand ein paar Ratschläge mit auf den Weg geben könnte.
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Sich selbständig zu machen bedeutet in den meisten Fällen extreme Mehrarbeit, denn wenn man selbständig ist, kann man oftmals nicht einfach so nach Feierabend den Hammer fallen lassen. Und wenn man nebenbei, oder hauptsächlich auch noch berufstätig ist, dann fällt das natürlich in die Kategorie "Doppelbelastung", aber ich will Sie jetzt nicht entmutigen.
Auf jeden Fall sollten Sie Ihren Arbeitgeber darüber informieren, man ist sogar in den meisten Fällen vertraglich dazu verpflichtet, jede Nebentätigkeit anzugeben. Dann muss unterschieden werden, ob Sie ein Gewerbe betreiben oder als Freiberufler tätig werden wollen. Infos dazu finden Sie: hier
Bei Freiberuflern reicht eine schriftliche Mitteilung an das Finanzamt, eine Gewerbeanmeldung kostet - falls sich inzwischen nicht schon wieder etwas verändert hat - 10 € und ist beim Gewerbeamt zu tätigen.
Was die Steuern betrifft, so sind Sie als Selbständiger selbst dafür verantwortlich, dass diese auch fristgerecht abgeführt werden. Berechnet wird nach dem üblichen für Ihre Lohnsteuerklasse festgelegte Steuersatz und als Grundlage ist der Gewinn am Jahresende zu nehmen. Also am besten immer monatlich schon ein paar Euros beiseite legen.
Auch könnte für Sie die Umsatzsteuervoranmeldung ein Thema werden, insofern Sie nicht Gebrauch von der Kleinunternehmerregelung machen. Was weitere Kosten betrifft, hierzu müssten Sie mir mitteilen, was sie genau machen wollen. Denn jede Branche trägt ach andere Kosten mit sich.
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Dein Beitrag ist wirklich sehr informativ für mich. Der zukünftigen Doppelbelastung bin ich mir schon bewusst. Ich habe den zeitlichen Rahmen natürlich auch längst geplant. Es soll ja auch nicht so sein, dass diese selbstständige Tätigkeit irgendwann zum Hauptberuf ausgebaut wird. Es soll tatsächlich eine nebenberufliche Arbeit werden.
In meinem Arbeitsvertrag steht nichts darüber, dass ich die Erlaubnis meines Chefs brauche, um eine Nebentätigkeit auszuführen. Allerdings werde ich auf Nummer Sicher gehen und ihn in den nächsten Tagen um ein Gespräch bitten. Vielleicht eröffnen sich dadurch ja auch noch ganz andere Perspektiven. Ich werde einfach all meinen Mut zusammen nehmen und ihm meine Pläne mitteilen. Bin gespannt auf seine Antwort.
Also das Ganze wird in Richtung Übersetzungen gehen. Gibt es da besondere Dinge zu beachten? Vielleicht wissen Sie auch, was in dem Fall zu beachten ist. Vielen Dank erst mal für den interessanten Beitrag. Sie haben mir schon sehr weiter geholfen.
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Wenn Sie als Übersetzerin tätig werden, dann dürfen Sie sich schon gleich als Freiberuflerin einstufen und sich darüber freuen keine Gewerbesteuer zahlen zu müssen. Auch geht es als Freiberufler mit der Buchführung wesentlich einfacher - anstatt doppelter Buchführung muss hier lediglich nur eine Einnahmen-Überschussrechnung erstellt werden!
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In den nächsten Tagen und Wochen werden sich sicherlich noch jede Menge Fragen ergeben. Die nebenberufliche Selbstständigkeit will schließlich sehr gut vorbereitet sein. Die einfache Einnahmen-Überschuss-Rechnung könnte ja eigentlich wohl auch von mir selbst gemacht werden oder empfehlen Sie einen Steuerberater auch hierfür?
Gibt es für Freiberufler besondere Sätze beim Steuerberater oder sind die Kosten für ihn ebenso hoch wie bei einem anderen Selbstständigen? Welche Verpflichtungen habe ich als Freiberuflerin? Muss ich noch andere Dinge beachten, bevor ich mit der Tätigkeit beginne? Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie noch ein paar Tipps für mich übrig hätten.
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Habe gerade diesen Beitrag entdeckt und kann aus eigener Erfahrung einen wichtigen Tipp geben. Auch ich habe vor gut zwei Jahren damit begonnen, nebenberuflich eine selbstständige Tätigkeit auszuüben. Inzwischen habe ich mir meinen Tagesablauf fast bis auf die Minute genau geplant, sodass diese Doppelbelastung sehr gut funktioniert. Anfangs hatte ich ein paar Schwierigkeiten, beide Tätigkeiten unter einen Hut zu bekommen.
Freunde und Familie blieben doch ein wenig auf der Strecke. Aber nach einem halben Jahr hatte sich dann alles eingespielt, sodass auch viel Zeit eingespart werden konnte. Das habe ich geschafft, indem ich für jeden Tag einen genauen Plan erarbeitet habe, der strikt eingehalten wurde. Mit der Zeit entwickelt sich eine eigene Routine, sodass der tägliche Plan nicht mehr notwendig ist.
Du hast auch einen wichtigen Punkt angesprochen, nämlich die Informationspflicht an den Arbeitgeber. Bei mir war das Gespräch mit meinem Chef eines der schwierigsten Gespräche meines Lebens. Ich musste ihm erklären, was ich geplant hatte und gleichzeitig davon überzeugen, dass meine Arbeitskraft in seinem Unternehmen weiter in gleichem Maße zur Verfügung steht, ohne jegliche Beeinträchtigung. Außerdem musste ich zusichern, dass der Urlaub tatsächlich der Erholung dient und nicht dem Ausbau der Selbstständigkeit. Mein Ratschlag an dich lautet: Lege dir im Vorfeld ein paar gute Argumente zurecht, damit du im Gespräch nicht unsicher und unentschlossen wirkst. Außerdem kann man so ein Gespräch sehr gut im Vorfeld üben. Wichtig ist nur, dass du deinen Arbeitgeber von deinem Plan informierst.
Ich wünsche dir alles Gute und viel Erfolg für die Selbstständigkeit!
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