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Welche Versicherungen braucht man beim Hausbau?
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Das Thema Versicherungen ist ja wirklich wichtig, so eben auch oder ganz besonders für Bauherren, denn beim Hausbau können Personen und auch das Haus schnell Schaden nehmen.
Nun würde mich interessieren, welche Versicherungen man denn beim bauen unbedingt braucht, welche sind wirklich unverzichtbar? Und welche Versicherungen sind eher unnötig und können beiseite geschoben werden? Gibt es eigentlich auch Versicherungen, zu denen man als Häuslebauer per Gesetz verpflichtet ist?
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Durchaus ein wichtiges Thema, leider gehen viele Bauherren etwas zu sorglos an dieses Thema heran und ruinieren sich, weil sie nicht mit diversen Schadensfällen gerechnet haben. Manche Versicherungen beim Hausbau sind tatsächlich unerlässlich, das Beste wird sein, ich gebe Ihnen mal eine kleine aber genaue Übersicht über alle notwendigen Versicherungen für Bauherren:
Bauherren-Haftpflichtversicherung
Eigentlich mit die wichtigste Versicherung für Bauherren. Die Versicherung haftet für Schäden, die Dritten auf der Baustelle passieren, so zum Beispiel auch bei Passanten, die von einem Bauteil getroffen werden und sich verletzen.
Preis - Der Versicherungsbeitrag ist abhängig von der Dauer des Bauvorhabens und der Bausumme. Beispielrechnung: 5 Mio Euro Versicherungssumme (Basisabsicherung), einjährige Bauphase, 200.000 Euro Neubau - Versicherungsbeitrag liegt, je nach Versicherungsgesellschaft, zwischen 50 und 200 € (einmalig). Dieser Beitrag steigt oft an, wenn der Bauherr selbst beim Umbau/Ausbau/Neubau mithilft.
Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht
Beinahe ebenso wichtig wie die Bauherren-Haftpflichtversicherung, denn auch bei einem noch nicht bebautem Grundstück besteht die Gefahr, dass sich Dritte verletzen, und man als Besitzer des Grundstücks haftet. Allerdings ist die Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung nur dann ratsam, wenn noch kein Termin zum Hausbau gefunden wurde bzw. der Bau vorerst nicht geplant ist.
Preis - Rechenbeispiel: Grundstücksgröße 1000 qm² - Versicherungsjahresbeitrag liegt zwischen 20 und 70 €, abhängig von der jeweiligen Versicherungsgesellschaft.
Gewässerschaden-Haftpflicht
Wichtig für Öltankbesitzer, sie wird auch Öltankversicherung genannt. Die Versicherung zahlt, wenn Öl Schäden im Grundwasser, im Erdreich oder in Fließgewässern anrichtet, allerdings nicht, wenn dies aufgrund von Elementarschäden wie zum Beispiel Hochwasser geschieht.
Preis - Jahresbeitrag für Heizöltank (oberirdisch), Fassungsvermögen bis 5000 Liter zwischen 30 und 70 Euro, Jahresbeitrag für Heizöltank (unterirdisch), Fassungsvermögen bis 5000 Liter zwischen 40 und 150 Euro. Oft wird diese Versicherung auch als Zusatzversicherung zur Privathaftpflicht angeboten.
Feuerrohbauversicherung
Entsteht ein Brand während der Bauphase, so haftet dafür keine Versicherung, außer der Feuerrohbauversicherung. Oft ist eine solche Versicherung auch Voraussetzung für eine Baufinanzierung, denn auch die Banken wissen um die Gefahren von Bränden auf Baustellen.
Preis - stark unterschiedlich, ggf. macht es Sinn, die Feuerrohbauversicherung nicht separat, sondern als Zusatz zu einer Bauleistungsversicherung oder einer Wohngebäudeversicherung abzuschließen.
Wohngebäudeversicherung
Wird erst zum Ende der Bauphase wichtig und ist für Hauseigentümer, nicht mehr unbedingt für Bauherren vorgesehen. Die Wohngebäude Versicherung haftet für Schäden durch Leitungswasser, Feuer, Sturmschäden (ab Windstärke acht) und Hagel ab.
Preis - Der Versicherungsbeitrag ist abhängig von diversen Faktoren, nämlich Wohnfläche, Bauart, Geschosszahl, Wohnort, Baujahr und nicht zuletzt dem Umfang der gewählten Versicherungsleistung. Rechenbeispiel: Neubau, Wohnfläche 140 qm², Wohnort Großstadt, umfassender Versicherungsschutz - Versicherungsbeitrag zwischen 200 und 600 Euro pro Jahr (abhängig von der jeweiligen Versicherungsgesellschaft.
Elementarschadenversicherung
Nur für Hauseigentümer, die in einem Gebiet wohnen, das durch Erdrutsche, Lawinen, Hochwasser oder Erdbeben gefährdet ist, von Interesse. Seitens der Versicherer wird jedes Haus in eine der vier Gefährdungsklassen der ZÜRS (Risikozonen für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen) ein, in den Zonen 1 bis 3 haben Hausbesitzer die Möglichkeit, ihre Wohngebäudeversicherung mit einem Zusatz, der Elementarschadenversicherung, aufzustocken, wer in Klasse 4 eingeteilt wird, kann sich nicht versichern lassen, selbst wenn hier der Versicherungsschutz am notwendigsten wäre.
Bauleistungsversicherung
Ggf. sinnvoll, je nachdem, wo man baut und wer beim Bau mithilft (viel Eigenleistung oder Beauftragung Dritter). Die Bauleistungsversicherung haftet, wenn während des Bauvorhabens bzw. der Bauphase Baumaterialien oder aber Teile des Rohbaus beschädigt oder zerstört werden. Nicht versichert ist dabei allerdings Diebstahl von Werkzeug oder Materialien, solche Schäden übernimmt keine Versicherung.
Preis - Rechenbeispiel: Neubau, 200.000 Euro Bausumme, Einfamilienhaus - Versicherungsbeitrag (einmalig) zwischen 300 - 500 €, abhängig von der jeweiligen Versicherungsgesellschaft und dem gewählten Leistungsumfang. Die Eigenbeteiligung im Schadensfall liegt in aller Regel zwischen 250 - 750 Euro.
Fotovoltaik-Versicherung
Nur für Hauseigentümer, die eine eigene Solaranlage auf dem Dach haben. Versichert wird bei dieser Police gegen Materialfehler, Vandalismus und Diebstahl, wer nur gegen Feuer, Sturm und Hagel versichern lassen möchte, kann dies ggf. über einen Zusatz zu seiner Wohngebäudeversicherung machen.
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So wirklich beiseite geschoben werden, kann bestimmt keine Versicherung, denn irgendwie hat ja bestimmt jede ihre Daseinsberechtigung. Nur muss man halt die eigenen Risiken genau abwägen und danach, die für sich selbst wichtigen Versicherungen für einen Hausbau auswählen. Ganz wichtig erscheint mir auch ein Preisvergleich der Versicherungen unter den verschiedenen Anbietern. Denn da lassen sich bestimmt auch noch mal einige Kosten sparen.
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