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Welche Möglichkeiten der Studienfinanzierung gibt es?
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Mein Sohn wird nun ab Oktober diesen Jahres studieren, ich bin sehr stolz auf ihn. Allerdings gibt es Probleme mit der Studienfinanzierung, wir als Eltern verdienen angeblich zu viel, als dass unser Sohn Bafög bekommen könnte, allerdings können wir ihn in keinem Fall unterstützen, auch wenn wir das sehr gerne tun würden.
Welche Möglichkeiten zur Studienfinanzierung haben wir? Es sei dazu gesagt, dass mein Sohn in einem relativ kleinen Ort (Clausthal in Niedersachsen) studieren wird, dementsprechend knapp werden wohl auch mögliche Nebenjobs für Studenten sein.
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Dass Ihr Sohn, aufgrund Ihres Verdienstes, kein Anspruch auf Bafög hat, ist natürlich auf dem ersten Blick ärgerlich. Aber oftmals wird vergessen, dass Bafög für Studierende zu 50% als Darlehen gehandhabt wird und deshalb auch irgendwann zurückgezahlt werden muss. Und da Sie zu viel verdienen, werden nun Sie unwillkürlich wieder an Ihre Unterhaltspflicht erinnert, d.h: Sie sind gesetzlich dazu verpflichtet Ihrem Sohn unter die Arme zu greifen, bis dieser seine Ausbildung, bzw. das Studium beendet hat.
Alternativ dazu können Sie ihm zunächst schon mal das Kindergeld im vollem Umfang überlassen, wenn aufgrund finanzieller Belastung sich die Unterstützung als problematisch erweist.
Staatliche Unterstützung wie Wohngeldzuschüsse können ebenfalls beantragt werden. Sozialhilfe, bzw. ALG II gibt es jedoch nur in Ausnahmefällen. Auch könnte man versuchen "Sponsoren" zu finden, auch bekannt unter dem Begriff "Stipendium". Auch bieten Banken Studienkredite und Studienfonds an, über die man sich informieren könnte. Ab dem 5. Semester könnte Ihr Sohn versuchen einen Bildungskredit vom Staat zu beantragen. Am besten wäre aber noch die Lösung, dass Ihr Sohn neben dem Studium noch einen Nebenjob ausführen täte, denn somit wäre zumindest schon mal ein Teil der finanziellen Absicherung gewährleistet.
Sie sehen, es gibt mehrerer Möglichkeiten der Unterstützung. Am besten informieren und alles versuchen, was man nur versuchen kann. Hier ein hilfreicher Link: Geld & Bafög
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Das naheliegendste ist in diesem Fall - neben der Möglichkeit von Stipendien, den Studentenkredit der KfW zu beantragen.
Der Studentenkredit der KfW ist ein staatlich gefördertes Modell, mit dem maximal 650 EUR pro Monat ausgezahlt werden. Die Zinsen sind relativ niedrig, passen sich dem Markt einerseits mit an, sind aber auf der anderen Seiten auf eine Maximalhöhe gedeckelt. Zudem gibt es nach dem Studium eine Karenzphase, in der noch keine Rückzahlung fällig (besonders wichtig, wenn es nicht sofort mit einem Job klappt).
Ich halte dieses Modell für eines der besten Modelle überhaupt, da die Belastung überschaubar bleibt, aber eben der Lebensunterhalt gesichert werden, wenngleich eben kein Bafög etc... gezahlt wird. Zudem ist der Kredit recht flexibel in Auszahlung und Rückzahlung. Wenn ihr Sohn also doch einen Nebenjob findet, besteht kein "Zwang" die Darlehensauszahlung immer weiter laufen zu lassen. Diese kann dann angepasst werden. In jedem Fall würde ich aber die Augen nach einem Stipendium offen halten, auch wenn der dafür sehr gute Noten und außeruniversitäres Engagement Pflicht sind.
Eine weitere, letzte Option sind die Studienfonds, mit denen ein sog. "umgekehrter Generationenvertrag" geschlossen wird. Diese Modelle finde ich besonders sozial vor folgendem Hintergrund:
Als Student bezieht ihr Sohn nach erfolgreicher Bewerbung einen monatlichen Hilfsbetrag. Nach Ende seines Studiums zahlt er dann einen Betrag, abhängig von seinem Gehalt entweder für einen begrenzten Zeitraum oder Lebenslang (dann sind die raten natürlich viel niedriger) an den Studienfonds zurück. Mit genau diesem Geld kann der Fonds dann die nächste Generation der Studenten fördern. Faktisch also bezieht Ihr Sohn mit solch einem Fonds die Hilfe von heute etablierten Alumni, die fest im Berufsleben stehen - und irgendwann - wenn Ihr Sohn selber Alumni ist und es geschafft hat, hilft er der nächsten Generation von Studenten. Ein wie ich finde, sehr gutes Modell!
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