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Was sind eigentlich ETFs?

 
Mit meinem Schwager diskutiere ich gerne über verschiedene Anlageformen oder auch darüber, welche Aktien man aktuell am besten kaufen sollte. Wir haben so eine Art Wettstreit entwickelt, wer mit seinen Investments auf Dauer am besten abschneidet. Nun hat mein Schwager gestern von einem Produkt gesprochen, von dem ich vorher noch gar nichts gehört hatte, was mich natürlich auch sehr interessiert.

Und zwar geht es um ETFs, die ausgeschrieben glaube ich Exchange Traded Funds heißen. Worum handelt es sich hierbei denn genau? Worin unterscheiden sich diese ETFs von normalen Fonds? Mein Schwager sagte etwas davon, dass ETFs wohl deutlich günstiger als die klassischen Investmentfonds wären. Hat denn jemand Erfahrung mit derartigen Wertpapieren und wie sieht es mit den Sicherheiten und Renditeaussichten aus?
  
Froschkoenig
 
 
 
ETF´s sind Investmentfonds, die nicht aktiv von einem Fondsmanager gemanaged werden, sondern lediglich einen Index nachbilden. Also als klassisches Beispiel den DAX. Die Idee dahinter ist, dass ein aktives Fondsmanagement zwar relativ viel Geld kostet (im Schnitt werden dem Fondsvermögen für sämtliche anfallenden Gebühren ca. 2 % des sog. Nettoinventarwertes NAV entnommen), es aber LANGFRISTIG über 80% aller Fondsmanager nicht Schaffen Ihre Benchmark, also den Vergleichsidex, zu schlagen. Auf 10 Jahre schaffen das relativ viele, drüber schaut es ziemlich mau aus. Der Umkehrschluss daraus ist, dass man langfristig über 80 % aller aktiv verwalteten Fonds schlägt, wenn man einfach in den Index direkt investiert.

Da das für Ottonormalverbraucher meistens am Geld scheitert (alleine für den DAX müsste man sich die Aktien von 30 Unternehmen in möglichst gleicher Gewichtung ins Depot legen) wurden ETF´s "erfunden". Viele Anleger werfen Ihr Geld in einen Topf, das dann auf die Werte eines Index verteilt wird. Zu den Kosten. Dass ETF´s deutlich günstiger sind ist Ansichtssache. Zwar werden diese meistens ohne en sog. "Ausgabeaufschlag" verkauft, dafür werden im Gegenzug die jährlich wiederkehrenden Kosten oftmals drastisch erhöht. Der Vorteil für die Fondsgesellschaft liegt darin, dass man als Kunde diese Kosten nicht direkt sieht, denn sie sind in die Wertentwicklung schon eingepreist.

Um sich besser vorszustellen was das heißt ein Beispiel. Die Gesamtkosten, die dem Fondsvermögend immer wiederkehrend belastet werden nennt man Total Expense Ratio TER. Betägt die Wertentwicklung 0% pro Jahr und die TER 2 %, so wird deutlich, dass diese Kosten umso mehr zu Buche schlagen, je länger die Laufzeit ist. Je länger die Laufzeit, desto besser sind beitragsorientierte, einmalige Kosten gegenüber immer wiederkehrenden jährlichen. Daher ist die zurzeit zu beobachtende Verschiebung, weg vom Ausgabeaufschlag hin zu einer höheren TER icht unbedingt zwangsläufig von Vorteil. Und daher kann man nicht pauschal behaupten, dass ein ETF automatisch kostengünstiger ist. Es kommt ganz entscheidend auf die Anlagedauer an. Das hat das Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften bereits 2004 veröffentlicht. Die TER muss übrigens bei den Schlüsselinformationen für Investoren angegeben werden, ist also sehr einfach zu überprüfen.

Aktiv gemanagede Fonds haben übrigens das gleiche Problem, das beschränkt sich nicht nur auf ETF´s. Zum Risiko: Klassische Aktienfonds kaufen die Aktien ihrer Portfoliounternehmen für gewöhnlich wirklich physisch. Der große Nachteil der meisten ETF´s ist, dass sie genau das nicht tun. Hier wird der Index meistens über Indexzertifikate, SWAPs oder ähnliche Derivate nachgebildet. Man tauscht sich also den Kostenvorteil gegen ein Emittentenrisiko. Was passiert, wenn z.B. die Bank, welche den SWAP ausgegeben hat pleite geht? Dann ist zumindest ein Großteil des Geldes weg. Man sollte also sehr genau prüfen, was für einen ETF man kauft und wie hoch das Emittentenrisiko ist. Und dabei empfehle ich dringend sich nicht nur auf die Angaben der Anbieter zu verlassen, denn diese geben das Emittentenrisiko gerne mal mit z.B 10 % an, weil im Schnitt nicht mehr Banken pleite gehen oder welchen Grund sie sich auch immer aus den Rippen schneiden. Nur als Beispiel: Bei Lehman-Brothers Zertifikaten wurde das Emittentenrisiko auch als äußerst klein angesehen.

Zu den Renditeaussichten: Es liegt in der Natur eines ETF´s, dass die Renditeaussichten ein Spiegelbild der Benchmark sind. Hat man vor 10 Jahren einmalig in einen ETF auf den DAX investiert hat man heute immer noch weniger Geld als damals, während man mit einigen aktiv verwalteten Fonds sehr gut gefahren ist. Es gibt ETF´s übrigens auf nahezu fast alle Anlageklassen. Aktien, Renten, Rohstoffe, etc. Man ist nicht auf Aktienfonds beschränkt. Meine persönliche Meinung: ETF´s spielen Ihre Stärken eher als Sparpläne aus und für lange Laufzeiten. Also z.B. als Teil der Altersversorgung, etc. Für Einmalanlagen würde ich sie immer mit aktiv gemanagden Fonds kombinieren.

Wenn Sie eine kostengünstige Alternative zu ETF´s suchen, sehen Sie doch mal auf e2c.de. Das soll keine Schleichwerbung sein, aber hier finden Sie einen weltweit investierenden Indexfondsanbieter, der Ihnen ermöglicht je nach Laufzeit eine für Sie optimale Kostenstrukur festlegen können. Je länger, desto mehr können Sie die Kosten von einer TER zu beitragsorientiert verschieben. Der Mehrwert ist mathematisch belegbar. Das ist, soweit mir bekannt, bisher noch einmalig. Meine generelle Empfehlung: Es gibt nichts umsonst, also nach Möglichkeit hinter die Fassade blicken. Faire Spieler müssen Kosten nicht verstecken. Viel Erfolg bei Ihren Investitionen.
  
Conveca
 
 
 
   
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