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Gibt es später noch Rente? Oder zahle ich umsonst Beiträge?

 
Wollte hier mal eine Diskussion über spätere Rentenzahlungen entfachen. Immer wieder hört man ja, man soll sich um seine Vorsorge kümmern, vielleicht gibt’s später keine Rente mehr und weiter solche Dinge.

Nun geht meine Frage an euch: Gibt es später noch Rente? Wenn Nein, wie lange noch? Ich persönlich denke, dass es später keine Rente mehr geben wird, jedoch ist mir Schleierhaft, wie man einen Umschwung hinbekommen soll? Ob die später einfach sagen werden: „So, letztes Jahr, danach war es das dann mit Rentenzahlungen!“?

Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, deswegen wollte ich hier mal mit euch über das Thema diskutieren.
  
Frisbee
 
 
 
Das ist definitiv ein wichtiges Thema, das viele bewegt. Ich denke, wer heute über 50 ist, braucht sich da nur noch wenige Sorgen zu machen. Die Generation der 70er und 80er Jahre Jahre sind hingegen die größten Verlierer. Meiner Ansicht nach, werden wir, die zwischen 1970 und 1990 geboren worden sind, von dem Geld was wir in den Rentenkassen einzahlen, nur einen Bruchteil jemals wiedersehen, den das bisherige Rentensystem wird in ca. 20 bis 25 Jahren zusammenbrechen.

Wie man zu solch einer Aussage kommt, ist relativ einfach: Bereits heute muss unser Rentensystem permanent von außen gegenfinanziert werden, das Umlageverfahren reicht nicht mehr aus, so wurden z.B. fast alle Einnahmen der Ökosteuer nicht für Umweltförderndezwecke eingesetzt, sondern zur Finanzierung des Rentensystems. Das heißt ganz klar, dass der Staat hier schon sich solcher Methoden bedient, dass Sie als Autofahrer den Rentern der Nation helfen - also auf Umwegen.

Diese Entwicklung wurde problematisch, nachdem demographisch betrachtet früher 3 bis 4 Arbeitnehmer auf jeweils einen Renter entfielen. Heute sind es aber nur noch 2 Arbeitnehmer, dafür immer mehr Rentner, die zudem immer älter werden. Dies setzt die Rentenkassen unter einen massiven Druck.

2025 bis 2030 wird nur noch ein Arbeitnehmer auf einen Rentner kommen, d.h. Sie könnten Ihren eigenen Rentner per Namen begrüßen und besuchen kommen. Unter dieser finanziellen Last wird das bisherige System zusammenbrechen, da die umlagefinanzierte Rente nicht mehr reichen wird. Nach dem heuten Modell ist es volkswirtschaftlich betrachtet einfach so, dass sich die Bundesrepublik Deutschland so viele Renter nicht "leisten" kann.

Daher wird das heutige Rentensystem mit ziemlicher Sicherheit abgeschafft werden und es gibt dann eine Einheitsrente für alle (analog dem Prinzip von Hartz IV, jeder der bedürftig ist, bekommt das selbe bzw. den selben Höchstsatz wenn nicht anderes Vermögen im Hintergrund steht).

Dass dieser Mindestsatz NICHT zur Deckung der eigenen Bedürfnisse ausreichen wird, sollte jedem klar sein. Bestenfalls reicht er zur Zahlung der Miete, dann ist Schluss. Nach heutigem Stand erwarte ich nicht, dass diese Sätze höher als 500 oder 600 EUR sein werden, mehr ist einfach leistungsmäßig nicht drin.

Die einzige Lösung besteht also für jeden nur darin, dass er selber vorsorgt - und das so früh wie nur möglich - jedes Jahr, in dem Kapital gespart und Zinsen gewonnen werden, erhöht die Chance, auf eine guten Lebensabend. Wer heute nicht vorsorgt, der wird unweigerlich in einer schlimmen Altersarmut enden ohne eine Chance, dieser zu entgehen.

Ich habe so viele Leute in meiner Banklehre am Kundenberatertisch erlebt, die schon 40 waren und keinen einzigen Cent für Ihr Alter gespart hatten. Das ist durchaus schlimm zu wissen, welches Schicksal diese Menschen erwarten wird - denn mit 40 Jahren ist der Zug abgefahren, in nur 25 Jahren kann niemand eine ausreichende Rente aufbauen, wenn er nicht gerade 10.000 EUR im Monat verdient. 40 Jahre Ansparzeit für eine Rente sind eine gute Grundlage, das bedeutet aber, schon mit 25 Jahren anzufangen. Das Alter von 30 Jahren macht es schwieriger, es ist aber immer noch gut möglich.

Wer noch älter ist, wird hingegen große Probleme bekommen - hier steht bereits die Frage im Raum: Heute auf einen Teil des Lebensstandards verzichten, weil mit hohen Beiträgen gespart werden muss, oder das Risiko Altersarmut riskieren?
Die Entscheidung liegt bei jedem selbst! Und ich kann jedem nur raten zu handeln, so früh wie es geht.
  
Daeumling
 
 
 
Ich bin Baujahr 1977 und muss zugeben, dass ich mir nicht einmal annähernd Gedanken um meine Altersvorsorge gemacht habe - außer die Planung eines Hausbaus, was ja auch eine Art der Vorsorge ist. Aber es stimmt schon: Was hilft Haus und Grund, wenn einem später das nötige Geld fehlt, um die ganzen Nebenkosten zu tragen? Und als ich vor einiger Zeit meinen Rentenbescheid in den Händen hielt, habe ich noch ganz dumm gelacht und gedacht: ""Tom, du bist im Alter regelrecht im *****. Lachen Aber so wirklich Ernst genommen habe ich das nicht- Vielleicht weil ich mich immer noch zu sehr auf den Vater Staat verlasse, der in meinem Kopf immer so Töne verlauten lässt wie: "Der wirds schon wieder richten!"

Aber nach Deiner ausführlichen Ausführung bin ich jetzt gerade ins Grübeln gekommen. Ich habe nämlich keine Lust Haus und Hof zu verlieren, nur weil ich sonst im Alter nichts mehr zum Leben, geschweige denn zum überleben habe, meinen Lebensabend stelle ich mir etwas anders vor!
  
Tommy
 
 
 
   
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