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Ersparnisse wie anlegen? Hohe Renditen, große Wertsteigerung

 
Wir möchten gerne unsere Ersparnisse anlegen. In der letzten Zeit hört man ja sehr viele von den verschiedensten Fonds, bei denen manche zum Teil eine Wertsteigerung von bis zu 100 Prozent bringen sollen. Allerdings ist eben auch die Mindestbeteiligung dementsprechend hoch. Lohnt es sich im Vergleich zu den Fonds überhaupt noch ein Sparbuch anzulegen oder sollte man das aufgrund der oftmals niedrigen Zinssätze lieber lassen?

Gibt es neben diesen beiden Optionen noch andere Möglichkeiten? Vielleicht ist ja einer unter Ihnen, der uns bei der Entscheidungsfindung behilflich sein kann, am besten mit Zahlen und Fakten aus eigenen Erfahrungen?
  
Maxxe
 
 
 
Zunächst sollte vorweg gesagt werden, dass Sparbücher keine Fonds ersetzen und andersherum - sie sollten keinesfalls eine risikobehaftete Anlage einem Sparbuch vorziehen, nur weil Sie möglicherweise eine deutlich höhere Rendite erwarten, sich dem Risiko aber nicht bewusst sind.

Im Sparbereich gibt es nebem dem altgedienten, wenig rentablen Sparbuch natürlich die heute beliebten Tagesgeldkonten, die um die 3,5% bis 5% (begrenzte Topangebote!) anbieten. Wenn Sie aber an eine langfristige Anlage denken, ist das Tagesgeldkonto meist keine Anlage, zumal Sie immer Bank von zu Bank springen müssten, um Topangebote mitzunehmen. Eine kluge Alternative hierzu sind festverzinsliche Anleihen. Viele Angebote rentieren aktuell bei ca. 4% und können preiswert oder gar kostenlos in einem einfachen Bankdepot verwahrt werden. Das Risiko ist minimal, zum Ende der Laufzeit fast gleich null, da die Anleihe zum Nennwert zurückgezahlt wird.

Bei einem Fonds gibt es grundsätzlich zwei Varianten: Der geschlossene Fonds, eine kaufmännische Beteiligung meist als Kommanditist, die hohe Einlagen erfordert und weitaus gänger, der Investmentfonds. Ich nehme an, dass Sie letzteren meinen. Hier wird in Rentenpapiere, Aktien, Immobilien etc.. investiert.
Vorab: Dass ein Fonds in der Vergangenheit 100% plus geschafft hat, ist niemals ein Indikator dafür, dass er auch in der Zukunft so erfolgreich sein wird! Gerade in den Tagen der aktuellen Finanzkrise verlieren viele Fonds sehr empfindlich an Wert.

Wenn Sie sich einen Aktienfonds betrachten - stellen Sie sich die Frage: Bin ich bereit, vorübergehend einen Verlust von 20, 30 oder 40% mit anzusehen? Habe ich die Zeit und den Willen, meine Anlage mehrere Jahre liegen zu lassen, bis sich die Märkte erholt haben?

Fondsanlagen sind keine Einbahnstraße nach oben, sie erzielen über lange Zeiträume meist hohe Erträge, das ist richtig - aber nicht indem sie jedes Jahr 7% schaffen, sondern indem sie in manchen Jahren 10 oder 15% machen und in anderen Jahren auch einmal kräftig einbrechen - so sind die Märkte, das gehört dazu. Dieses Risiko kann aber nur tragen, wer in der Lage ist sein Geld lange genug liegen zu lassen und auch in der Lage ist, einen Verlust im Notfall zu realisieren.

Für Ihre Anlage sollten Sie wie folgt vorgehen:

Notieren Sie den Betrag, der Ihnen zur Anlage zur Verfügung steht.

Zweigen Sie davon den Betrag ab, den Sie als Reserve benötigen, der Sparstrumpf für Notfälle sozusagen. Dieses Geld legen Sie so an, dass Sie immer herankönnen => z.B. Tagesgeldkonto.

Dann überlegen Sie, welche Anschaffungen in den nächsten paar Jahren anstehen: Wohnung renovieren, Auto, Urlaub usw.... dieses Geld ist absolut sicher und am besten festverzinslich anzulegen. In Frage kommen Festgelder, oben erwähnte Anleihen oder Sparbücher mit Sonderzinsvereinbarungen (je nachdem was die Bank im Angebot hat).

Für das Geld was nun übrig bleibt sollten Sie eine Anlageentscheidung treffen können, die langfristig orientiert ist. Möchten Sie grundsätzlich keine langfristigen Anlagen, rate ich zu den Anlagen für zweckorientiertes Vermögen wie oben beschrieben (Anleihen usw..). Für alle anderen Wertpapiere sollten Sie als Anlageziel mindestens vier bis fünf Jahre planen.

Hier kommt es dann auf eine gesunde Mischung aus sicheren und chancenreichen Anlagen an. Sie sollten etwas nehmen, womit Sie sich wohlfühlen. Zum Beispiel kann als Einstieger in Wertpapieranlagen ein Dachfonds ganz interessant sein, der die Hälfte des Geldes in Aktienfonds und die andere in Fonds für festverzinsliche Werpapiere anlegt. Die Variationen sind vielffältig. Mit konkreten Zahlen und Fakten wird man aber die Wertentwicklung von Fonds nur schlecht beschreiben können - niemand von uns kann in die Zukunft schauen. Was Ihnen aber weiterhelfen kann:

In der Betrachtung über die letzten Jahrzehnte hinweg waren Aktien immer die attraktivste Anlageform mit ca. 10% jährlichem Wertzuwachs. Das schaffte keine Anlage. Nur musste eben der Anleger auch viele Hochs und Tiefs mitmachen und nicht bei jeder Krise gleich kalte Füße bekommen.

Ein Dachfonds ist aber ein guter Einstieg in die Welt der Märkte, ein solcher Fonds investiert nicht direkt in Aktien etc... sondern in andere Fonds. Damit ist das Vermögen sehr breit gestreut und Risiken werden minimiert. Gerade wenn Rentenpapiere beigemischt sind, sinkt das Risiko nochmals deutlich (aber natürlich auch die Gewinnmöglichkeiten).

Wenn Sie langfristig hohe Wertzuwächse anstreben, die jenseits der berühmten 5%-Tagesgeldzins liegen, kommen Sie um solche Anlagen eigentlich nicht herum. Wählen Sie in Absprache mit Ihrem Kundenberater eine Mischung aus sicheren Anlagen und ein paar Wertpapieren aus, bei der sie sich wohlfühlen - es muss ja nicht alles in Wertpapiere investiert werden. Nochmal zum Fonds allgemein: Der Vorteil an diesen Anlagen ist übrigens auch, dass nicht Sie die einzelnen Anlagewerte auswählen, sondern das ein professioneller Manager für Sie übernimmt, der den Fonds verwaltet. In sofern brauchen Sie keine unmittelbaren Kenntnisse über die Kapitalmärkte, genau dafür ist ja der Fondsmanager da. Sie sollten nur die Zeit für eine langfristig orientierte Anlage mitbringen.

Hierzu vielleicht doch ein paar Zahlen:

Wer direkt in den DAX im Jahr 2000 investiert hat und im großen Crash von 2001/02 alles am Tiefpunkt verkauft hat, hat ca. 75% seines investierten Geldes verloren - das wäre ein Extrembeispiel. Wer ein paar Jahre zuvor eingestiegen war, hätte immer noch die Hälfte des Geldes verloren, wenn er verkauft hätte (was einige gemacht haben und heute "nie wieder Aktien" schreien). Wer hingegen ganz besonnen abgewartet hat, war ca. 2004/2005 wieder auf dem Status quo. Ende 2007 haben wir über 8.000 Punkte im DAX gesehen, die Anlage hätte sich verdoppelt. Selbst in heutigen Zeiten der Finanzmarktkrise sind die Altanleger eigentliche alle noch im plus. Und die Finanzmarktkrise wird uns auch nicht für immer und ewig ärgern. Bisher sind wird aus jeder Krise seit 100 Jahren immer wieder gestärkt hervorgegangen.

Ein Blick auf den internationalen MSCI WorldIndex (Ein Index aus Aktien aus aller Welt) zeigt ein beeindruckendes Bild: Ganz gleich wann Sie eingestiegen sind, 10 Jahre später waren Sie immer im Plus. Das Risiko in Wertpapieranlagen ist nicht unmittelbar so zu verstehen, dass eine Aktie fallen kann. Das wird sie irgendwann immer tun, egal was passiert. Selbst der beste Titel gibt einmal an Wert ab. Es ist eine Frage, wann Sie verkaufen bzw. verkaufen müssen. Wer kurzfristig auf Aktien spekuliert hat ein hohes Risiko - wer eine Aktienanlage über 20 Jahre macht ist fast schon garantiert in der Gewinnzone.

Diesen Grundsatz sollte man eigentlich bei allen Aktien, Fonds etc.. beherzigen.

Übrigens: Wenn Sie eine Anlage in Wertpapiere noch 2008 tätigen, sind die Kursgewinne nach mehr als einem Jahr Haltedauer noch steuerfrei in der Zukunft! Ab 2009 müssen 25% Abgeltungssteuer auf Kursgewinne zahlen.

Hier nochmal die Anlagen im Überblick:

Absolut sichere bzw. sehr risikoarme Anlagen:

-Tagesgelder
-Sparbücher
-Termingelder
-Festverzinsliche Anleihen

Wertpapiere mit Kursrisiko, aber höheren Renditechancen:

-Einzelfonds, die direkt in Aktien oder Renten investieren
-Mischfonds, die in eine Mischung aus beidem investieren
-Immobilienfonds (investieren meist in Bürogebäude, eine alternative zu Wertpapierfonds)
-Dachfonds - investieren in andere Fonds und streuen das Vermögen so noch breiter

Von einer direkten Anlage in einzelne Aktien rate ich Ihnen ab, sofern Sie keine detailierten Kapitalmarktkenntnisse haben und bereit sind, einzelne Titel kontinuierlich zu beobachten. Wenn Sie sich zwischen einem Fonds und einzelnen Aktien entscheiden, ist das letztlich nichts anderes als der Versuch, besser als der Fondsmanager zu sein. Winken Das klappt meistens aber nicht.
  
Daeumling
 
 
 
Von angeblichen Wertsteigerungen um die 100% würde ich mich jetzt mal lieber nicht locken lassen. Dazu müsste man sich den Zeitraum mal genauer anschauen, denn um solch einen Zuwachs zu erreichen, das bedarf ja bestimmt mal mindestens 10 Jahre. Solche Werte gibt es natürlich, aber diese erkennt man auch nicht sofort und das macht das ganze ja wieder etwas schwierig. Sparbuch kann man bei dem gegenwärtigen Zinsniveau natürlich vergessen. Ich habe auch etwas Gespartes in Fonds angelegt, aber dabei die Risikoklasse niedrig gewählt. Diese machen zwar vielleicht nur 3 bis 4%, aber das ist mir auf alle Fälle sicherer, als mein mühsam Erspartes zu verzocken.
  
longplay
 
 
 
   
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